Sep 15, 2009

Making of ZEMZEM scarfs

Parallel zur Suche nach den geeigneten Frauen musste ich auch die erforderlichen und passenden Materialien finden. Das war nicht so einfach, denn ich wollte nicht irgendwo einkaufen, sondern eher kleine Ateliers und Händler finden. Das bedeutete für mich wiederum grosse Distanzen zurückzulegen. Zudem musste ich meine Arbeitsutensilien vor Ort anschaffen. In der Türkei ist das folgendermassen organisiert: Wenn man auf der Suche nach Garn, Nähnadeln, Schere, Leder (alles was man eben zum Nähen braucht) ist, findet man dies nicht einfach in einem Geschäft. Es gibt keine Fachgeschäfte, wo man alles erhält. Nein, in Istanbul hat ein Geschäft z.B. nur Stoffe, ein anderes nur Scheren etc. Es gibt z.B. Strassen wo man nur Elektrozubehör findet. In einer anderen nur Lampen oder nur Stempel. Alle Geschäfte in der Strasse haben das gleiche Sortiment und meist die gleichen Preise. Wie das funktioniert habe ich noch nicht herausgefunden. Aber es funktioniert! Bis ich alles was ich zum Starten brauchte zusammen hatte, hetzte ich von Stadtteil zu Stadtteil. Im Stadtteil namens "Merter" (ca. 25min. ausserhalb gelegen) fand ich die Stoffe für meine Schals. In einem anderen Stadtteil das Leder. Wieder in einem anderen Knöpfe usw. Nach kurzer Zeit hatte sich mein Apartment in ein Atelier verwandelt. Tagsüber knüpfte ich Kontakte, suchte die Dinge die ich brauchte und kam  abends, meist gegen 22 Uhr erst, nach Hause. Kurze Pause, dann bis früh in den Morgen hinein wurden die Stoffe zugeschnitten, sortiert und beschriftet. Daran sollten sich die Ladies beim Umhäkeln und Verzieren der Stoffe orientieren.
Damit die Ladies bald loslegen konnten musste ich erforderlichen Materialien beschaffen: grosse Perlen, kleine Perlen, Haken, Garne in allen möglichen Farben (natürlich passend zu den Stoffen). Auf meinen Touren und in meinen Gesprächen habe ich die traditionelle Handarbeit förmlich studiert und versucht all die Motive und Farben zu reduzieren und neu zu interpretieren. Meine Skizzen mit den definierten Details teilte ich den Damen mit. Die Ladies waren so motiviert und wir alle konnten es nicht abwarten anzufangen. Ihre Ideen, es sprudelte förmlich aus ihnen heraus, denn ich ihnen die Möglichkeit gegeben auch ihre Kreativität mit einbringen zu können.