Während meiner ersten Woche in Istanbul bin ich jeweils frühmorgens einfach losgelaufen. Meine Kamera und den Stadtplan immer mit dabei, denn oft habe ich mich verlaufen. Ich bin stundenlang unterwegs gewesen, fasziniert von der Stimmung der Stadt habe ich mich treiben lassen. Farben, sehr viele Farben! So stelle ich mir eine Metropole vor, pulsierend und lebendig. Ich bin beeindruckt wie modern und vielfältig das Stadtbild ist, dennoch der Orient ist überall zu sehen und zu spüren. In der zweiten Woche habe ich mich gezielt auf mein Projekt konzentriert. Traditionelle Handarbeit, Hauptbestandteil meiner Kollektion, habe ich im Kopf und muss nur noch die "richtigen" Frauen finden. Dabei hat es Spass gemacht Menschen anzusprechen und zu beobachten wie sie auf meine Idee reagieren. Ich wurde in viele Wohnzimmer eingeladen und durfte in antike Kisten schauen, in denen die Damen ihre wertvollen Handarbeiten (ceyiz = Mitgift) aufbewahrt haben. Fast jede Türkin, besonders die aus Anatolien, beherrschen die Handarbeit (Häkeln, Klöppeln, Sticken etc.) sehr gut. Da in Istanbul viele Zugezogenen aus Anatolien leben, konnte ich auf eine Reise dorthin verzichten. Es wäre doch zu schade, wenn diese "Fähigkeiten" in Kisten verstauben. Ich habe aber etwas ganz Besonderes im Sinn: Die Frauen zu finden, die ihre "Kunst und Fingerfertigkeit" in bester Qualität ausüben können und dabei offen für Neues sind. Hier verkürze ich die ganze Geschichte des Suchens und präsentiere euch die ZemZem Ladies. Gesucht und gefunden. Nach vielen Treffen und Gesprächen über die Idee und Umsetzung waren wir uns einig -voilà:
Weitere Impressionen zu den Ladies könnt ihr unter "after work party" sehen.
